Die Kirche St. Anna in Gildehaus ist Filialkirche der St. Johannes d. Täufer Pfarrkirche in Bad Bentheim.
Einen Teil der Messen, früher wie heute, werden von Patres aus dem Franziskanerkloster Bardel gehalten, das nur ca. 7 km entfernt liegt.
Die Grundsteinlegung zum Bau der kath. Kirche in Gildehaus erfolgte am 13.11.1956. Um den Kirchenbau zu finanzieren verpflichteten sich viele kath. Familien monatlich einen festen Betrag zu spenden.
Außerdem wurde ein Sammelverein gegründet, dessen Mitglieder auch in der weiteren Umgebung sammelten.
Nach fast einem Jahr Bauzeit fand am 27.10.57 die Benefiktion statt. Die Kirche wurde der Heiligen Anna, Mutter Marias und Schutzpatronin der Bergleute, geweiht. Viele Gildehauser arbeiteten damals
in den Steinbrüchen.
Der rechteckige moderne und der Gegend entsprechende Bau aus rotem Ziegelstein wurde mittig auf das Grundstück gesetzt. Es hat einen turmartigen Anbau mit Dachreiter in Richtung Südwesten und einen
Anbau im Südosten, der einen Gruppenraum, Toiletten und einen Heizungsraum enthält.
Das Kirchenschiff mit dem Seitenschiff hat die Ausmaße 24,2 m x 11,5 m und ist bis zur Firstspitze 10,5 m hoch. Das Dach ist mit Tonpfannen gedeckt. Der Turm hat die Grundmaße von 3,3 m x 3,3 m und
eine Höhe von 13 m. 1963 wurden von der Glockengießerei Monasterium aus Münster zwei Glocken angeschafft. Die große ist 270 kg schwer und hat die Aufschrift: „St. Anna lehr unsere Mädchen und
Frauen auf Gottes Gnade vertrauen“. Sie hat einen Durchmesser von 75 cm und ist 76 cm hoch. Die kleinere wiegt 150 kg, besitzt einen Durchmesser von 63 cm und ist 62 cm hoch. Sie hat die Aufschrift:
„St. Johannes lehr unsere Jungen und Männer wie du zu sein Gottes Bekenner“.
Im Anbau im Südosten befand sich bis 1996 auch die Sakristei, die aber dann ins erste Drittel des Seitenschiffes verlegt wurde, um einen größeren Gruppenraum zu erhalten. Dadurch befinden sich die
ersten 4 Stationen des Kreuzweges ( insges. 14 bunte Fenster ) in der Sakristei und sind für die Gläubigen nicht mehr zugänglich.
Geht man durch das Haupttor im Turm in das Kircheninnere, fällt der Blick auf das Bronzerelief der Heiligen Anna. Auf der rechten Seite der Bankreihen ist das Seitenschiff mit einem Marienaltar und
einer aus Holz geschnitzten Schutzmantelmadonna. Im Zentrum des Kirchenschiffes stehen 12 Bankreihen für 130 Gläubige zur Verfügung.
Der Chorraum ist leicht erhöht und hat einen Altar aus Gildehauser Sandsteinblöcken, der dort mittig steht. Darüber hängt ein sehr großes Kreuz mit einer geschnitzten Jesusfigur. Der Orgelboden liegt
mit der elektronischen Orgel über 2 Beichtstühlen an der westlichen Seite des Kirchenraumes. Dort befindet sich ein großes rundes Fenster, das aus bunten Glassteinen und einem gelben Kreuz in der
Mitte besteht. Wenn im Herbst die Sonne im Westen steht, leuchtet der Schein des Fensters auf die östliche Wand mit dem großen Kreuz und die zwei Kreuze stehen übereinander.